Erstmals gastiert Yo!Tech am 28. Jänner 2015 im Naturhistorischen Museum in Wien. Universitäten und Fachhochschulen präsentieren dort Dinge wie die „Faszination Robotik“, geben „EinBLICK in die Welt der BioTech“ oder stellen mit „Urban Mining“ die „Rohstoffquellen der Zukunft“ vor. Alles aufbereitet für ein junges Publikum, das „Lust auf Technik“ bekommen soll. Schrödingers Katze hat Carina Felzmann, der Gründerin und Organisatorin von Yo! Tech, 4 Fragen gestellt
Wer oder was hat sie für die Wissenschaft entflammt?
Carina Felzmann: Um es elegant zu formulieren – mir wurden in der Schule die Türen zur Technik nicht geöffnet und das bedauere ich. Was mich aber immer fasziniert hat, ist Kreativität gekoppelt mit technischem Verständnis. Wenn ich diese beiden Dinge vereine, dann kann ich mein Berufsleben spannend gestalten. Steve Jobs etwa hatte diese Kreativität, er hatte eine Vision und die technischen Grundlagen. So etwas berührt mich.
Was sind denn für sie aktuelle Trends und wie bilden sie das bei Yo! Tech ab?
CF: Jede Bildungseinrichtung hat bei uns die Möglichkeit, sich durch Exponate vorzustellen. Da gibt es einen Wettbewerb um die Aufmerksamkeit, wo schauen die Jugendlichen hin? Schwerpunkte kann aber jeder selbst wählen, von uns wird kein Thema vorgegeben. Alle sollen zeigen, was sie können – auf der Basis des Interaktiven. Als Gast kann ich Dinge ausprobieren. Ich muss Erfahrungen machen können, etwas bewegen können. Das sagt auch die Neurowissenschaft, dass wir Dinge durch Tun besser abspeichern als wenn wir sie nur hören.
Wie kommt es, dass unser Leben sehr durch Technik bestimmt ist, es aber anscheinend ein Defizit an Technik-Studierenden gibt?
CF: Es geht um Begeisterung. Es braucht begeisterte Lehrkräfte, die die Basics vermitteln und Brücken zum Alltag und zur Zukunft schlagen können. Dazu müssten viele Lehrer selbst mehr hinausgehen, womöglich wieder an eine Universität, um zu sehen, was die aktuellen Themen sind und Brücken für sich selbst zu bauen. Es geht auch um den Unterschied zwischen Burschen und Mädchen. Es gibt eine Studie, die besagt, dass Mädchen im Lernen von Technik die Beziehungsebene brauchen und wissen wollen, was eine Technologie für sie selbst und die Gesellschaft bedeutet, Burschen sich aber eher nur fragen, wie etwas funktioniert ohne diese soziale Komponente.
„Ich weiß, was machbar ist, wenn jemand Feuer hat. Dann passieren Dinge. Sonst passiert nur das Notwendigste.“ Carina Felzmann
Was braucht’s von der Politik, um mehr Technikverständnis ins Land zu holen. Sie waren ja selbst für die ÖVP im Nationalrat – wo sind da die Grenzen im Kopf?
CF: Da würde ich mir auch mehr wünschen (lacht). Im Bereich Informations- und Kommunikationstechnik ist das Interesse der Abgeordneten überschaubar. Da sind viele zu weit weg und das geht nicht. Diese Technologie beeinflusst alles: unsere Kinder, den generation gap, vieles mehr. Da braucht es Menschen mit einem Feuer für das Thema. Aber es gibt so viele Themen und es ist schwer zu verlangen, dass Abgeordnete alles wissen. Ich weiß aber auch, was machbar ist, wenn jemand Feuer hat. Dann passieren Dinge. Sonst passiert nur das Notwendigste.
Mehr zu Yo!Tech gibt es hier:
http://www.yo-tech.at/oberstufe/yotech.html
Alle Fotos stammen von Cox Orange Marketing & PR GmbH.