Der Klimawandel hat Menschen und Medien fest im Griff. Die Politik ergreift langsam Maßnahmen, um drohenden Klimaschäden entgegenzuwirken. Was hat sich bereits verändert? Und was wird unternommen, um zu helfen?
Wie macht sich der Klimawandel bemerkbar?
Wer in Österreich lebt, merkt vor allem, dass die Sommer heißer werden und die Winter weniger niederschlagsreich. Das führt zu einer Reihe von Problemen. Menschen leiden unter der Hitze im Sommer. Tropennächte und heiße Tage schaden vor allem älteren und schwer kranken Menschen. Immer mehr Hochwasser und Murenabgänge kosten Betroffene im schlimmsten Fall ihr Zuhause und ihr Leben. Nicht zuletzt leidet der Ski-Tourismus unter den warmen Wintern.
Nicht nur Menschen sind betroffen. Die veränderten Witterungsbedingungen zwingen Tiere dazu, ihren Lebensraum zu verlassen, da sie entweder körperlich mit der Veränderung nicht umgehen können oder keine Nahrung mehr finden. Die höheren Temperaturen führen zum Beispiel dazu, dass der Lebensraum in den Alpen zurückgeht. Tiere und Pflanzen flüchten also immer weiter die Berge hinauf. Auch Pflanzen bemerken die Veränderungen. Sie beginnen zu früh zu blühen und sind im Sommer bereits ausgebrannt. Das beschleunigt den Klimawandel noch mehr, da sie dadurch weniger CO2 aus der Atmosphäre aufnehmen. Der menschengemachte Klimawandel führt also zu einem Massensterben von Tieren und Pflanzen, manche sprechen sogar von dem sechsten großen Massensterben in der Geschichte der Erde.
Welche Regionen sind am stärksten betroffen?
Welche Länder vom Klimawandel am stärksten betroffen sind, kann man nicht wirklich sagen. Temperatur- und Wetterveränderungen gibt es weltweit (s. Karte), doch deren Ausmaß in in einzelnen Ländern schwankt. Zudem ist der Klimawandel je nach Region unterschiedlich stark spürbar und auch die Auswirkungen, die die Veränderungen auf das Leben der Menschen in diesem Teil der Erde haben, sind verschieden. Beispielsweise sind Menschen in ländlichen Regionen ärmerer Länder, die wirtschaftlich stark von der Landwirtschaft und damit vom Wetter abhängig sind, stärker betroffen. Oft flüchten die Menschen dann in urbane Regionen, wovon sie sich neue Perspektiven erhoffen.
Zudem müssen Klimaveränderungen global betrachtet werden. Beispielsweise führt das Schmelzen der Polkappen dazu, dass der Meeresspiegel überall ansteigt. Die Eismassen in Grönland sind etwa schon über den „point of no return“ hinaus. Selbst, wenn wir den Klimawandel sofort stoppen würden, wären sie nicht mehr zu retten.
Wer forscht zum Klimawandel?
Wissenschaftler weltweit aus den verschiedensten Disziplinen erforschen den Klimawandel, seine Auswirkungen und mögliche Lösungen. Von Meteorologie über Biologie und Physik sind alle möglichen Naturwissenschaften dabei. Der technische Bereich versucht, praktische Lösungen für Probleme, wie etwa saubere Energiegewinnung, zu finden. Sozial- und Wirtschaftswissenschaftler*innen untersuchen die Auswirkungen der Klimakrise auf die Menschheit.
2019 hat die Fridays For Future Bewegung viele Menschen mobilisiert. Unter den Wissenschaftler*innen gibt es die Scientists for Future, eine Initiative von Forscher*innen in über sechzig regionalen Gruppen, die sich für die Aufklärung über den Klimawandel einsetzen. Dazu informieren sie unter anderem auf ihrer Website über die wichtigsten Fakten. Sie haben einen Appell an Politik und Wirtschaft gerichtet, so schnell es geht zu handeln, um die globale Erwärmung zu verringern.
In Österreich ist zudem das Climate Change Center Austria als Ansprechpartner in Sachen Klimawandel zuständig. Alle österreichischen Universitäten sind Mitglieder des CCCA.
Welche Maßnahmen werden ergriffen?
Der Klimawandel ist menschengemacht, da sind sich Forscher*innen quer durch die Bank einig. Eine Theorie dahinter ist die der „great acceleration“. Sie besagt, dass man den Zeitpunkt, an dem die Erde begonnen hat, sich zu erwärmen, mit dem der industriellen Revolution der Nachkriegszeit in Verbindung setzen kann. Plötzlich wurden viel mehr Waren produziert und konsumiert, mehr natürliche Rohstoffe wurden abgebaut, der internationale Tourismus etablierte sich. Zu diesem Zeitpunkt stieg der CO2-Ausstoß sprunghaft an, ebenso wie der Verbrauch natürlicher Ressourcen.
Bei der UN-Klimakonferenz 2015 in Paris einigten sich 197 Staaten auf ein Klimaschutzabkommen. Kurz gesagt ist dessen Ziel, die Erderwärmung im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter auf unter zwei Grad Celsius zu begrenzen. Dazu sollen die Treibhausgasemissionen stark reduziert sowie die Fähigkeit aller Länder zur Anpassung an den Klimawandel gestärkt werden.
Die Aktivist*innen von Fridays For Future orientieren sich mit ihren Forderungen an denen der Scientists For Future und den Zielen des Pariser Klimaabkommens. Sie wollen, dass der Klimaschutz in der Verfassung verankert wird. Außerdem soll der Ausstieg aus fossilen Brennstoffen wie Kohle, Öl und Gas folgen. Eine Übersicht über ihre Forderungen findet sich hier.
Die Realität sieht leider anders aus. Zwar sind Umwelt und Klimawandel ein Teil des österreichischen Regierungsprogramms. Wissenschaftler*innen beklagen dennoch, dass ihre Warnungen nicht ernst genommen würden. Die Maßnahmen, die getroffen werden, reichen nicht aus. Nur 16 von 197 Ländern, die das Pariser Klimaabkommen unterzeichnet haben, haben einen Klimaaktionsplan definiert, der ausreicht, um die Ziele des Abkommens zu erfüllen.