Jeder lernt unterschiedlich und unterschiedlich gut. Das hängt nicht nur vom Bildungsgrad, sondern auch von der Lebensphase ab. Studierende, zum Beispiel, sind manchmal gar nicht so gut im lernen.
Zu viele Freiheiten auf der Uni?
Sich selbst etwas beizubringen ist nicht einfach. In der Schulzeit wird der Stoff meist portionsweise erklärt, Hausaufgaben und Wiederholungen helfen dem Lernfortschritt. Später auf der Universität muss man sich den dann Stoff häufig selbst beibringen. Dieser Übergang zum selbstregulierten Lernen bereitet vielen anfangs Probleme.
„Oft stellen wir fest, dass Studierende ganz am Anfang ihres Studiums nicht sehr gut im selbstregulierten Lernen sind”, sagt Barbara Schober. Der Übergang vom angewiesenen zum selbstständigen Lernen ist für viele zu groß. „In der Uni gibt es so viele Freiheiten, mit denen muss man umgehen können”, so Schober. „Der Übergang wäre für einige viel einfacher wenn man das schon in der Schule lernen würde.”
So lernt man richtig
Die richtigen Lernprozesse kann bereits in der Schule vermittelt werden, meint Schober. Dabei ist es wichtig, zu erkennen, welche Herangehensweise sich für welche Aufgabe eignet. „Das könnten Lehrkräfte, bezogen auf die Anforderung, ihren Schülern und Schülerinnen auch beibringen”, sagt Schober
Wer zum Beispiel mit einer Gruppe eine Präsentation hält, sollte auch mit dieser den Stoff durchgehen. Anders verhält sich das beim Auswendiglernen.
Dafür sollte man sich den Stoff zuerst in Ruhe durchlesen, das passiert am besten in Stille an einem eigenen Platz, zum Beispiel in der Bibliothek. Danach macht man sich Notizen, schreibt Textstellen ab oder visualisiert den Stoff auf Papier. Zum Schluss erklärt man den Stoff jemand anderem oder diskutiert ihn in der Gruppe, damit das Gelernte auch gefestigt wird.
Ältere haben weniger Probleme beim Lernen
Ein anderer Grund dafür, dass Studierende das Lernen schwer fällt, ist die Lebensphase, in der sie sich befinden. Denn junge Studierende stehen noch ganz am Anfang ihrer Berufslaufbahn und sind in dieser Hinsicht mitunter etwas planlos. Sie wissen oft noch nicht, was ihnen im Beruf später wichtig sein wird.
Anders ist das bei älteren Menschen, die sich fortbilden möchten. Für sie ist Lernen oft einfacher als für jüngere Studierende. Das heißt allerdings nicht, dass ältere generell besser lernen können.
Oft fehlt die Motivation
Lebenslange Lerner haben oft ein konkretes Ziel, wie etwa, im Beruf aufsteigen zu wollen. Sie wissen, was dafür gefordert wird und konzentrieren sich darauf. Für sie ist es oft nicht nur das Bestehen der nächsten Prüfung, dass sie zum Lernen bringt. „Da ist die Herangehensweise, das Ziel und auch der Umgang mit Misserfolg anders, weil man meist anders motiviert ist”, sagt Schober.
Das Lernen an sich fällt dadurch auch leichter und macht mehr Spaß. Hat man ein Ziel, auf das man hinarbeitet, ist der „Leidensdruck“ des Lernens viel kleiner. „Die Anstrengung, die das Lernen kostet, ist vollkommen anders und so auch der Raum, den das kriegt“, erklärt Schober.