Die Astronomie-Tage in Österreich finden dieses Jahr am 29. und 30. September statt. In fast allen Bundesländern gibt es Besichtigungen der ansässigen Sternwarten und Vorträge zum Thema Astronomie. Eine Anmeldung ist nicht notwendig und die meisten Veranstaltungen sind kostenlos.
Am Freitag: Mondanbeter verstehen
Bei der Wiener Universitätssternwarte gibt es am 29. September Führungen zum großen Refraktor, dem Linsenteleskop, mit dem man unseren Mond und, mit etwas Glück, auch einige Planeten beobachten kann. Seit dem 24. September ist der Halbmond zu sehen, was die beste Bedingung ist, um die Schattengrenze des Mondes mit dem Fernrohr beobachten zu können.
Am 29. September sieht man zwischen 19 Uhr 45 und 21 Uhr 30 sechs erleuchtete, hervorstechende Mondbergspitzen. Bei klarem Himmel hat man außerdem die Chance, Saturn, Neptun und Uranus zu beobachten.
Am Institut für Astrophysik finden am Freitag zudem Vorträge über Dunkle Materie, die Expansion des Universums und Mythen rund um den Mond statt. Einige dieser Mythen drehen sich etwa um Super-Blutmonde. Ein solcher war bei der Mondfinsternis im September 2015 zu sehen undgilt für manche als ein Zeichen für zukünftiges Unheil Dabei stand die Erde genau zwischen Sonne und Mond, wodurch nur die roten Lichtanteile der Sonnenstrahlung auf den Mond trafen und er sich deshalb rot färbte. Durch seine Nähe zur Erde zu diesem Zeitpunkt erschien der Mond außerdem größer als sonst, daher die Bezeichnung „Super“-Blutmond.
Am Samstag leuchtet der „Goldene Henkel“
Normalerweise gibt es pro Jahr nur einen Astronomie-Tag, dieses Jahr wurde die Veranstaltung um einen Tag erweitert. Am 30. September gibt es in Wien unter anderem im Planetarium kostenlosen Eintritt zu allen Sternenshows.
In dieser Nacht lässt sich ein weiteres Phänomen beobachten: Zwischen 17 Uhr 30 und 2 Uhr früh kann man in der Nähe der Schattengrenze des Mondes den sogenannten „Goldenen Henkel“ beobachten. Die Gebirgsspitzen ragen dabei in die Nacht und es bildet sich ein kleines, erleuchtetes „C“.
Selbst Amateurastronom sein
In allen anderen Bundesländern außer Vorarlberg finden an beiden Tagen der Aktion viele andere Live-Shows, Vorträge und Himmelsbeobachtungen statt. Alle bieten spannende Angebote, am besten fährt man einfach zum nächstgelegenen Standpunkt und taucht ein in die faszinierende Welt der Himmelskörper.
Wer an beiden Tagen verhindert ist, kann trotzdem an Himmelsbeobachtungen teilnehmen. Einfach mit dem freien Auge nach Sternbildern suchen und seine Aufzeichnungen bei diesem Experiment vermerken. Dadurch werden weltweit die aktuellen Stern-Sichtbedingungen aufgezeichnet.
Für gewöhnlich findet der Astronomie-Tag im Frühjahr statt, wo die Sichtbedingungen meistens besser sind. Wer am 29. und 30. September also verhindert ist, muss sich nicht allzu lange bis zur nächsten Gelegenheit, Planeten durch ein professionelles Linsenteleskop zu beobachten, gedulden.
Autorin: Anika Suck