An der Uni Wien sucht er nach Lösungen für ein ganz bestimmtes Problem: Bei künstlich herbeigeführten chemischen Reaktionen bleiben oft Nebenprodukte übrig, wodurch Energie und Rohstoffe verloren gehen. Seine Forschung leistet einen wichtigen Beitrag, damit chemische Transformationen in Zukunft wie in der Natur ablaufen können: ohne Verschwendung.
Schrödingers Katze: Was wollten Sie als Kind werden?
Nuno Maulide: Seit ich mich erinnern kann, wollte ich Wissen vermitteln. Deswegen träumte ich in meiner Kindheit davon, zuerst ein Musiklehrer, dann ein Gymnastiktrainer, dann ein Englischlehrer, später ein Pianolehrer und schließlich sogar ein Fahrschullehrer zu werden… Ich denke man erkennt hier ein Muster (lacht). Mein Vater erinnert sich daran, wie ich als 4-5 Jähriger ein auf Englisch verfasstes Buch über Ginko-Pflanzen (das ich mit Sicherheit nicht lesen konnte) in der Hand hielt und einem imaginären Publikum dessen vermeintlichen Inhalt predigte während ich auf einer imaginären Tafel schrieb.
Welche persönlichen Gegenstände stehen auf Ihrem Schreibtisch?
Ein Miniaturpiano, das mir von einem früheren Doktoranden geschenkt wurde. Eine kleine, getönte Glasuhr, die ich in Murano (Venedig) gekauft habe. Und zwei reizende japanische Porzelanbecher, die mir von einem Gast vor Jahren mitgebracht wurden.
Haben Sie eine besondere Erinnerung aus Ihrer Studienzeit?
Das muss wohl meine allererste Vorlesung über organische Chemie im Sommersemester 1998 in Lissabon sein. Ich war noch auf der Suche nach einem Forschungsgebiet, welches mich wirklich interessieren könnte. Als ich diese Strukturen gesehen hatte, habe ich sofort gedacht: „Hier ist endlich etwas für mich“.
Welcher ist Ihr Lieblingsort am Campus und warum?
Das hat sich über die Jahre stark verändert. Der Arkadenhof im Hauptgebäude der Universität Wien ist auf jeden Fall ein ganz besonderer Ort, alleine durch dessen Geschichtsträchtigkeit und die stille Melancholie, die er sogar im Sommer hervorruft. Allerdings ist das alte AKH und dessen Friedlichkeit im Winter, die einen Kontrast zur belebten Sommerzeit liefert, auch ein ziemlich magischer Ort.
Welches Buch würden Sie jedem empfehlen?
Es gibt zwei Bücher zu denen ich im laufe der letzten Jahre immer wieder gegriffen habe. Das erste ist „Blink“ von Malcolm Gladwell. Das zweite ist „Die Stadt der Blinden“ (in der portugiesischen Orginalfassung) von meinem portugiesischen Landsmann José Saramago. Und wenn man wie ich Deutsch nicht als Muttersprache hat und immer wieder damit kämpft, dann sind „Die kleine Hexe“ und „Das kleine Gespenst“ von Otfried Preußler nicht nur allerliebst sondern auch sehr hilfreich!