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Eine Nahaufnahme der Marsoberfläche.
31. Dezember 2020

Life on Mars?

Von Schrödingers Katze
Astronomie & Sci-Fi
Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass es einmal Leben auf dem Mars gegeben haben könnte.

Der Mars gilt als einer der Top-Kandidaten unter den Planeten, auf denen es möglicherweise einmal Leben gegeben haben könnte. Auch die Weltraum-Besiedelungsmissionen der NASA und Space X konzentrieren sich auf den roten Planeten als potenzielles Habitat für Menschen. Doch was ist dran am Alien-Leben auf dem Mars?

Die Marsatmosphäre ist so dünn, dass Menschen dort nur in geschlossenen Stationen leben könnten.
Copyright: Creative Commons. Foto: ESA.

Kleine Marsmännchen?

Wir Menschen würden uns auf dem Mars kaum wohlfühlen. Die Atmosphäre ist viel dünner als auf der Erde, der Luftdruck ist niedriger und die Strahlung wesentlich stärker. Doch die Konditionen waren nicht immer so schlecht. „Der frühe Mars gilt als Umgebung, auf der es möglicherweise Leben gegeben haben könnte“, erklärt Tetyana Milojevic, Weltraumbiologin an der Uni Wien. „Es gab eine Zeit in der geologischen Geschichte des Mars, in der er der Erde sehr ähnlich gewesen sein und Leben, wie wir es kennen, beherbergen konnte.“

Bei diesen Lebewesen handelt sich um bestimmte Mikroorganismen, also Kleinstlebewesen. Sie werden „Chemolithotrophen“ genannt und haben ungewöhnliche Eigenschaften: Sie ernähren sich von Mineralien, produzieren Biomasse aus CO2 und mögen sehr saure Umgebungen. „Wir können davon ausgehen, dass ähnliche Lebensformen wie die Chemolithotrophen in den frühen Jahren des roten Planeten dort existierten“, so Milojevic.

Die Mikroben wurden erstmals im vergangenen Jahrhundert entdeckt. Man findet sie überall dort auf der Erde, wo extreme Temperaturen herrschen – also in vulkanischen Umgebungen.

Das Bild zeigt zwei kleine, durchsichtige Gefäße auf einem Gerät, dass wie eine klobige Waage aussieht, an denen an vielen Stellen Schläuche befestigt sind.
Eine kleine „Mars-Farm“ im Labor von Tetyana Milojevic. In den Bioreaktoren wachsen Chemolithotrophen auf marsrelevanten Mineralien.
Foto: Milojevic Tetyana.

Mars-Farm auf der Erde

Um herauszufinden, ob diese Art von Leben wirklich auf dem Mars existieren konnte, werden die Chemolithotrophen an der Uni Wien untersucht. In sogenannten Bioreaktoren werden sie auf außerirdischem Gestein (darunter synthetisches Mars-Gestein und Meteoriten) gezüchtet, um zu sehen, wie sich die Mineralien dadurch verändern. „Wir versuchen herauszufinden, welche Art von ‚Fingerabdrücken‘ die Mikroben auf den Mineralien hinterlassen“, so Tetyana Milojevic, eine der Forscher*innen hinter dem Projekt. Die Fingerabdrücke, die die Mikroben hinterlassen, werden auch „Biosignatur“ genannt.

„Wir müssen einen Fingerabdruck finden, der nachvollziehbar, sehr gut konservierbar und eindeutig als von diesen Mikroorganismen produziert zu erkennen ist. Es gibt nämlich viele mikrobielle Fingerabdrücke, die einfach durch andere chemische Reaktionen erzeugt werden können“, erklärt Milojevic. Die Pilotversuche der Weltraumbiologin hätten bereits Erfolge gezeigt.

Das Ziel sei, eine Datenbank mit möglichen marsrelevanten Biosignaturen aufzubauen, so Milojevic: „Das soll anderen Forscher*innen als Leitatlas bei der Suche nach biologisch bedingten Veränderungen auf dem Mars und seinem Potenzial als Lebensraum für vergangenes oder gegenwärtiges Leben dienen.“

Das Bild zeigt Dr. Tetyana Milojevic in einem Labor beim zerstoßen von Mars-Mineralien in einem Mörser.
Dr. Tetyana Milojevic vom Institut für Biophysikalische Chemie der Universität Wien beim Zerstoßen von „Mars-Mineralien“ in einem Mörser.
Foto: Denise Kölbl.

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