12.000 ÖsterreicherInnen erliegen jährlich dem plötzlichen Herztod. Mitunter ein Grund dafür ist fehlende Hilfeleistung vor Ort. „Wir haben beobachtet, dass viel zu wenig Leute auf der Straße Erste Hilfe leisten. Wir wissen aber aufgrund medizinischer Studien aus anderen Ländern, dass das nicht so sein muss“, erklärt Dr. Mario Krammel, geschäftsführender Präsident des 2009 gergündeten Verein PULS.
Dem Verein PULS ist das Herz eine Herzensangelegenheit. Die Mission lautet: die Überlebensrate nach dem plötzlichen Herztod verbessern. Jede verstrichene Minute bis zum Eintreffen des Krankenwagens kann tödlich sein. Laienhilfe macht sich deshalb auf jeden Fall bezahlt. Ersthelfer können nach dem Motto „Rufen – Drücken – Schocken“ die Überlebenschance bei einem Herzstillstand von 11 auf 70% erhöhen.
Aber warum wird so oft zugeschaut, statt aktiv zu werden? Es sei die Angst, etwas falsch zu machen, beziehungsweise die Angst, die Situation noch schlimmer zu machen, begründet Krammel und erinnert: Genau hier beißt sich die Katze in den Schwanz, denn nichts ist falscher, als nichts zu tun! Deshalb leistet der Verein PULS Aufklärungsarbeit und zwar schon im Kindesalter. So wurde 2014 ein Pilotprojekt gestartet, bei dem der Verein das Thema Reanimation im Schulunterricht in der dritten Volksschulklasse behandelt.
Als weiteren Meilenstein kann der Verein das „First Responder“-Projekt verbuchen. „Die Einbindung der Wiener Polizei und der Wiener Berufsfeuerwehr in die Rettungskette hat schon viele Menschenleben gerettet“, sagt Krammel. Gemeinsam mit der Gewista und den Wiener Linien möchte der Verein den öffentlichen Raum verstärkt mit Defibrillatoren versorgen.
Solltest du einmal in die Situation kommen, eine reglose Person ohne Atmung auf der Straße vorzufinden, dann helfen dir folgende drei Schritte, im Notfall richtig Erste Hilfe zuleisten:
1. Rufe zu allererst den Notruf 144!
2. Lege deine Hände übereinander und drücke kräftig (5 bis 6 cm tief) und mittig auf den Brustkorb der betroffenen Person – mindestens 100 Mal pro Minute. Keine Angst, dabei dürfen auch schon einmal die Rippen knacksen.
3. Falls du einen Defibrillator zur Hand haben solltest benutze diesen! Keine Sorge, sie sind meistens mit einer integrierten Anweisung ausgestattet, sodass bei der Anwendung nichts schiefgehen kann.
Als Kenner und Eroberer der Herzen können sich viele behaupten, aber wie steht es um euer anatomisches Wissen über das Herz? Folgendes Quiz stellt euch auf die Probe: