Am 12. Februar 1809 wurde Charles Darwin geboren, seit 1955 wird an diesem Tag der internationale Darwin-Tag gefeiert. Deswegen möchten wir dem Wissenschaftler eine ganz besondere Ehre erweisen: Charles Darwin gehört nämlich nicht nur zu den wichtigsten Wissenschaftlern aller Zeiten, ihm gehörte auch einer der schönsten und eindrucksvollsten Bärte der Geschichte.
Charles Robert Darwin braucht nicht viele Einführungsworte: Der britische Naturwissenschaftler aus dem 19. Jahrhundert prägte mit seinen evolutionstheoretischen Forschungen eine ganze Denkweise. Unter Darwinismus versteht man die Theorie der natürlichen Selektion der Arten. Im Grunde ist auch Darwins Haupthaar eine Ausprägung des Darwinismus: nur die Stärksten kommen durch. Bei der Gesichtsbehaarung sind die starken, aus der Mitte des Kinns entspringenden Haare die längsten.
Das Dream-Team Becquerel, Marie und Pierre Curie erhielten 1903 gemeinsam den Nobelpreis für die Entdeckung der Radioaktivität. Den Preis für gute Bärte erhält Becquerel aber ganz allein von uns. Schon allein, weil er es trotz seiner Beschäftigung mit Zerfall geschafft hat, dass sein Barthaar perfekt geordnet am Kinn sitzt und sogar einen Mittelscheitel aufweist. Das ist immerhin fast so gut, wie dass eine Maßeinheit nach einem selbst benannt ist.
Johannes Kepler gehört zu den ganz großen Deutschen. Dank ihm kennen wir die Gesetzmäßigkeiten, nach denen sich die Planten um die Sonne drehen. Als einer der Begründer der modernen Naturwissenschaft hat er einen der schönsten Bärte, die jemals gestutzt wurden. Ähnlich der Sonne rankt sich ein schützendes Dach um sein Bartsystem, ein dicker, bauchiger Körper, der sein unteres Kinn ziert.
Von Konrad Lorenz hat jeder Unterstufenschüler schon gehört, denn dass Gänse ihre mütterliche Bezugsperson ändern, je nachdem wen sie als erstes nach dem Schlüpfen sehen, lernt man spätestens in der vierten Klasse Biologieunterricht. Als bedeutender Zoologe ist er einer der ganz großen Österreicher und auch sein Bart lässt nicht zu wünschen übrig: Ob ihn die Gänse ob des weißen Federkleides für Mama-Gans gehalten haben?
Wer weiß, was sich hinter dem weißen Rauschebart von Da Vinci verbirgt. Vielleicht die Mona Lisa, vielleicht der Da Vinci Code. Jedenfalls verwundert es nicht, dass ein Universalgelehrter auch einen Bart besitzt, der all over the place ist.
So spitz zulaufend, wie sich Pythagoras’ Bartspitz hier präsentiert, fühlt man sich gleich an Dreiecke und die Schulzeit erinnert. Dennoch ist der Bart des Pythagoras beeindruckend zum Quadrat, fast so ähnlich wie sein Satz, den wir ja alle kennen. Doch nicht nur in der Mathematik war unser alter Grieche fix, Philosophie, Musik und Astronomie hatte er auch drauf.
Auch der Inbegriff des Forschers und Genies darf in unserer Bartsammlung nicht fehlen. Das Erscheinen der Relativitätstheorie machte ihn inklusive charmantem Schnurrbart zum wohl berühmtesten Wissenschaftler der Welt. Sein Bart ist dabei essenzieller Teil seiner herzlichen Erscheinung: Ganz wie Einstein ist auch der Bart ungezwungen, ein bisschen verrückt, und einfach liebenswert.
Galen hat eine Dauerwellen-Bartfrisur, die in den 80er Jahren genauso wenig hinterfragt worden wäre, wie seine Schriften über mehrere Jahrhunderte hinweg. Er war griechischer Arzt und Anatom aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. und seine Beobachtungen wurden lange als eine der wichtigsten Medizintheorien gehandelt.
Der italienische Anatom Marcello Malpighi liebte es, Dinge zu zerlegen, und so fand er mit Hilfe des Mikroskops kleinste Teilchen des menschlichen Körpers, zum Beispiel die Basalschicht der menschlichen Haut. Auch sein Bart ist in kleine Teilchen aufgeteilt, Malpighi konnte sich nämlich nicht ganz entscheiden ob lieber Schnauzer oder Ziegenbart ihn schmücken sollten, so blieb es bei beidem.
Schon Freuds perfekt gestutzer Bart lässt auf einen scharfen, analytischen Geist schließen. Dass der Vater der Psychoanalyse sich für dieses Foto-Shooting offenbar schick gemacht hat, verrät aber vielleicht auch ein bisschen Narzissmus. Jedenfalls: ein Traum von einem Bart!