Im Urlaub nur in Hotels, Hostels oder Ferienwohnungen abzusteigen ist längst nicht mehr die Norm. Viele entscheiden sich stattdessen für Angebote von Airbnb. Die Plattform für sogenannte Kurzzeitvermietungen wurde vor fast elf Jahren in Kalifornien gegründet. Mittlerweile gibt es über fünf Millionen Inserate auf der Airbnb-Website, davon knapp 700 in Salzburg.
Weniger Home-Sharing
Airbnb ist eine Website, auf der Menschen, die ein extra Zimmer (oder auch nur eine Couch) zur Verfügung haben, dieses kurzzeitig zur Miete bereitstellen können. So war zumindest der Grundgedanke der Anbieter. Doch mittlerweile wird Airbnb von manchen Menschen gewerblich betrieben, was klassischen AnbieterInnen wie Hotels das Leben schwer macht – aber auch den Wohnungssuchenden.
GeografInnen der Uni Salzburg, darunter Angela Hof, haben in Kooperation mit der TU Wien die Situation von Airbnb in Salzburg analysiert. Ausgewertet wurden die Lage und die Art der knapp 700 Airbnb-Angebote in Salzburg. Drei Viertel davon sind ganze Wohnungen und Wohnhäuser. „’Home-Sharing‘ spielt eine untergeordnete Rolle, sogar noch mehr als in Wien“, sagt Hof.
Angespannter Wohnungsmarkt
Durch die Vermietung über Airbnb werden also Wohnungen langfristig vom Markt genommen. Das ist für Salzburg ein großes Problem, denn: „Salzburg hat einen sehr angespannten Wohnungsmarkt“, so Hof. In der Stadt wird selten neues Bauland zur Verfügung gestellt, der Wohnraum kann also nur nach innen verdichtet werden.
„Wenn dem aktuellen Markt noch mehr Wohnungen durch touristische Kurzzeitvermietungen entzogen werden, verschärft das die Situation, die ohnehin schon sehr angespannt ist“, erklärt die Geographin.
Vermietung wird professionell
Diese Angebote werden immer mehr von TouristInnen genutzt, und von denen hat Salzburg viele. Die Konzentration der Airbnb-Angebote ist in Salzburg höher als in Wien. Dort liegen noch mehr Angebote in den Händen von weniger AnbieterInnen, die vermehrt aus dem Immobilien- und Tourismussektor kommen. Sie sind stärker professionalisiert als in Wien, das zeigt sich unter anderem daran, dass Dienstleistungen wie das Putzen der Wohnungen ausgelagert werden.
Was noch hinzu kommt, ist, dass Salzburg kleiner als Wien ist und die touristischen Sehenswürdigkeiten konzentriert an wenigen Orten zu finden sind. Und, sagt Hof: „Die Lage zu touristischen Sehenswürdigkeiten bestimmt den Preis und auch die Nachfrage.”
Wie geht es jetzt weiter: Wird sich Airbnb in Salzburg in Zukunft weiter ausbreiten? Davon geht die Geographin aus. Denn die Kurzzeitvermietung von Wohnungen ist lukrativer als die Langzeitvermietung. „Das ist ein neuer Markt, der sich da entwickelt”, meint Hof. Ob dieser Markt den der Hotels ersetzen wird, steht allerdings auf der Liste der zukünftigen Forschungsfragen.