Die Fehlzündung eines Motorrads, Raketen zu Silvester, ein hupendes Auto: Manchmal reicht schon ein unvorhergesehenes lautes Geräusch und Hunde oder Katzen geraten in Panik und ergreifen die Flucht. Damit die Suche nach dem verschreckten Tier nicht Stunden oder gar Tage andauert, werden immer öfter Haustiertracker eingesetzt.
Trägt das Tier so ein Gerät, kann seine Position durch GPS-Satelliten ermittelt und über Funkfrequenzen auf ein Mobiltelefon übertragen werden. So kann in Echtzeit verfolgt werden, wo sich der Hund oder die Katze gerade aufhält. Ergänzend zur Kennzeichnung und Registrierung von Haustieren sind Tracker eine praktische Möglichkeit, entlaufene Tiere wiederzufinden.
Doch müssen sich Hunde- und Katzenhalter*innen Sorgen wegen der von Trackern ausgehenden Strahlung machen? Eine Studie der Veterinärmedizinischen Universität Wien gibt Entwarnung.
„Deutlich unter Grenzwerten“
21 Haustiertracker untersuchte ein Team des Instituts für Tierschutzwissenschaften und Tierhaltung sowie des Instituts für Physiologie, Pathophysiologie und Biophysik der Vetmeduni. Alle diese Tracker nützen hochfrequente elektromagnetische Felder. 14 davon verwenden 2G-, 3G- oder 4G-Mobilfunknetze, die anderen arbeiten mit Radiofrequenzen, WLAN und Bluetooth.
Das Ergebnis: Die Strahlenwerte der elektromagnetischen Hochfrequenzfelder liegen deutlich unter den geltenden Grenzwerten. Gesundheitliche Beeinträchtigungen für das Tier sind damit laut der Studie nicht zu erwarten.
Weitere Belastungsquellen
Haustiertracker sind aber nicht die einzige Quelle von Strahlungsbelastung, der Tiere ausgesetzt sind. Und deshalb untersuchten die Forscher*innen in ihrer Studie auch die Umgebungsbelastung: Sender für Radio und TV, sowie Basisstationen von Mobilfunknetzen. Und auch die Belastung im Haushalt, etwa durch WLAN- und Bluetooth-Geräte.
Auch die gesamte Strahlungsexposition liegt laut der Studie der Vetmeduni deutlich unter den Referenzwerten der Internationalen Kommission für den Schutz vor nichtionisierender Strahlung (ICNIRP). Hunde- und Katzenhalter*innen können also aufatmen.
Tipps zur Reduzierung
Dennoch schade es nicht, die Gesamtbelastung durch elektromagnetische Hochfrequenzfelder noch weiter zu reduzieren, sagt Günther Schauberger vom Institut für Physiologie, Pathophysiologie und Biophysik der Vetmeduni. Er rät etwa dazu, die Exposition in Innenräumen zu reduzieren.
„Ein Tier sollte einen Tracker nur dann tragen, wenn es im Freien ist und entlaufen könnte. Denn dann erfüllt der Tracker seinen Zweck.“ Zudem sei es sinnvoll, den Abstand von Haustieren zu WLAN-Geräten im Haushalt zu vergrößeren. Oder diese Geräte überhaupt von Zeit zu Zeit einfach abzuschalten.
Der Artikel „Tracking Devices for Pets: Health Risk Assessment for Exposure to Radiofrequency Electromagnetic Fields“ wurde im in „Animals“ veröffentlicht.