Die Gerichtsmedizin der MedUni Wien tat sich mit der Abteilung für Anthropologie des Instituts für Rechtsmedizin der Uni Bern zusammen, um den Essgewohnheiten der „hordearii“, der Gerstenfresser, auf die Schliche zu kommen – so wurden die antiken Kämpfer nämlich in uns überlieferten Texten bezeichnet. Warum? Weil die strammen Gladiatoren im Gegensatz zur „Normalbevölkerung“ sogar bei Getreide mit noch schlechterer Qualität vorlieb nehmen mussten!
Kein Fleisch, aber Asche
Anhand von Knochen, die 1993 bei der Auffindung eines Gladiatorenfriedhofs aus dem 2/3. Jhdt n. Chr. geborgen wurden, konnten die Wissenschaftler nun bestätigten, dass die Gladiatoren sich vorwiegend pflanzlich, vor allem von Getreide und Bohnen, ernährten. Auffällig im Vergleich mit den „Zivilisten“ war nur, dass die Gladiatoren einen wesentlich höheren Strontium-Anteil in den Knochen aufzuweisen hatten. Wieder gibt die zeitgenössische Literatur einen Tipp, in der von einem pflanzlichen Aschetrunk die Rede ist, den Gladiatoren nach körperlicher Anstrengung zu sich nahmen. Das lässt sich mit Calcium-Brausetabletten vergleichen oder dem Gläschen Milch, das wir heute „für die Knochen“ genießen. Na dann, Prost!
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