Ins Weltall haben es die Raketen des Space Teams noch nicht geschafft. Das soll sich 2021 in Kooperation mit dem University of Toronto Aerospace Team ändern.
Mission: 100 km Höhe
Mitte September 2018, irgendwo in der Wüste Nevadas. Ein Team aus 13 ÖsterreicherInnen mit einem gemeinsamen Ziel: Die selbstgebauten Raketen „The Hound 1 & 2“ ins Weltall zu schießen. Konkret bedeutet das, eine Höhe von 100 Kilometern zu erreichen. Dieses Ziel werden die Mitglieder des TU Wien Space Teams diesmal nicht abhaken können.
Doch die nächste Chance, schwindelerregende Höhen zu erreichen, ist nicht weit. In einer Kooperation mit Studierenden der University of Toronto will das TU Space Team frühestens 2021 eine Rakete starten, die es ins Weltall schafft. Derzeit befindet sich die sieben Meter lange Rakete noch in der Designphase.
Kein Raumfahrt-Programm an der TU
Das Space Team wurde 2010 auf Initiative von Studierenden der TU Wien gegründet. Die TU bietet kein Raumfahrttechnologie-Programm an, das Interesse der Studierenden war aber da. „Aus diesem Vakuum heraus sind wir entstanden“, erzählt Moritz Novak, der Vize-Präsident des Space Teams.
Damals bestand das Team aus etwa zehn Personen, mittlerweile hat es über achtzig Mitglieder, von denen jedes seine eigene Expertise mitbringt. Denn neben Studierenden besteht das TU Wien Space Team auch aus PensionistInnen, SchülerInnen und anderen TechnikenthusiastInnen. Der Großteil studiert aber doch an der Technischen Universität, meist Physik, Elektrotechnik oder Maschinenbau. „Die wenigsten bringen tiefgehendes Wissen über Raumfahrttechnik mit“, sagt Novak.
Satelliten & Mondlandemodule
Gearbeitet wird in einer Werkstätte und in Büroräumen, die die TU Wien gemeinsam mit Equipment zur Verfügung stellt. „Das allein würde aber nie ausreichen, um unsere Ziele zu erreichen“, merkt der Vize-Präsident an. Daher sucht das Space Team immer wieder Sponsoren. Manche davon unterstützen sie mit Finanzierungsmitteln, andere stellen ihr Equipment oder ihr Know-How zur Verfügung.
Über die Jahre konnten so viele Projekte verwirklicht werden: Etwa die Realisierung eines kleinen Satellitens und eines Mondlandemoduls. Das Space Team hat sich stark weiterentwickelt. Durch seine Reputation und die erlernte Expertise fungiert die Gruppe auch als Ausbildungsplattform für Studierende, die helfen soll, den Sprung vom Studium in den Beruf zu schaffen.
Ihre neueste Rakete, die in Zusammenarbeit mit Studierenden der University of Toronto entsteht, wird im Rahmen der Base11 Space Challenge getestet. Sollte dem Space Team ein erfolgreicher Eintritt ins Weltall gelingen, winkt neben Prestige auch ein Preisgeld von einer Million Dollar.