Das tu’ ich dafür, dass meine Uni funktioniert:
Im Wesentlichen sind das Entwicklung, Konstruktion und Anfertigung von wissenschaftlichen Geräten und Apparaturen mittels Fräsen, Drehen, Schweißen, etc. für die Forschung und Lehre.
Das mache ich um Punkt 10.30 Uhr:
Zum Beispiel gestern: Aluminium-Halterung für die Anfertigung eines Spannbleches um einen Saphir für einen Probenhalter in einer UHV-Vakuumanlage zu befestigen.
Diesen Tag an der Uni werde ich nie vergessen:
Anlässlich einer Universitätstagung haben wir am Dach des RESOWI-Gebäudes eine Aufhängung gebaut, montiert, und ein 30m langes Foucaultpendel für die staunenden Besucher schwingen lassen.
Das war meine interessanteste Begegnung an der Uni:
Ein bulgarischer Professor kam zu uns und war so voller Enthusiasmus mit dem Bau eines Perpetuum Mobiles (das natürlich nie funktionierte) beschäftigt, dass das für mich wirklich faszinierend war.
Das weiß niemand über meinen Job:
Wir bilden Lehrlinge aus. Beim täglichen Umgang mit den Lehrlingen ist immer wieder Fingerspitzengefühl gefragt. Am Anfang betreut man nahezu noch Kinder, und vor dem Abschluss der Lehrzeit sind es bereits (junge) Erwachsene. Auch Studierenden bringe ich im Rahmen des Praktikums die Feinmechanik näher.
Mein Lieblingsplätzchen:
Lieblingsplatz an meiner Uni sind nach über 30 Jahren die Räume des Feinmechanischen Labors und der Werkstätte, wo ich mit meinen KollegInnen nun doch schon einige Stunden im Team verbracht habe. Im Speziellen ist es aber jedes Jahr im Herbst der Blick aus dem Fenster des Montageraums auf einen Baum der bei Sonnenschein ein geradezu prächtiges Farbenspiel bietet.
Das darf an meinem Arbeitsplatz einfach nicht fehlen?
Was für einen Mediziner das Stethoskop ist, ist für einen Feinmechaniker die Schiebelehre, im Fachjargon „Messschieber“ genannt. Jeden Tag rund 100mal in der Hand.
Das war mein interessantester Fund:
Ich war selbst noch Lehrling, als ich bei Montagearbeiten im Dachboden in einer Ecke in einer von vielen Schachteln jede Menge Dias von dem berühmten Polar- und Geowissenschafter Alfred Wegener gefunden habe.
Das finde ich an meiner Arbeit am schönsten:
Nach getaner Arbeit, wenn ein Werkstück zusammen gebaut ist, und die geforderten Funktionen erfüllt und das ganze System, so wie beabsichtigt, funktioniert, dann ist das ein äußerst erhebendes Gefühl, einen kleinen Beitrag zur Forschung geleistet zu haben.
Das erste Bild zeigt Robert Holzapfel mit seinem Messschieber.