Der Darm hat Konjunktur. Kaum dass die Science Slammerin Guilia Enders mit ihrem amüsanten Loblied auf den Darm für Aufsehen sorgte, da bringt die Med-Uni Wien ein überlebensgroßes Modell in die Wiener Lugner-City. Die Zeiten als der Darm ein No-Go war, scheinen vorbei. Heute gilt das Organ als charmant und für unser Wohlbefinden ziemlich wichtig. Sicher, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen sind keine Konversations-Bestseller. Und der Darm eignet sich auch nicht als messbares Power-Organ, dessen Werte man schick aufbereiten und auf dem Fitness-Index vermerken kann. Er gibt sich, im besten – gesunden – Fall lieber unaufdringlich und zurückgezogen. So gut dem Darm die noble Zurückhaltung auch steht, im Parlament der Organe ist er definitiv kein stiller Hinterbänkler. Satte 80 Prozent der menschlichen Immunzellen befinden sich im Darm. Er kann bis zu 8 Metern lang werden, hat eine Oberfläche von rund 32 m2 und produziert fleißig Hormone und Botenstoffe.
Was genau der Darm alles kann, wofür er verantwortlich ist und wie wir ihn pflegen können, das gibt’s morgen, Dienstag 28.04.2015, in der Wiener Lugner City zu erfahren. ExpertInnen der MedUni Wien aus den Bereichen Immunologie, Gastroenterologie, Allergieforschung oder Molekularbiologie führen dann durch das Darm-Modell. Dabei kann man lernen, welche Prozesse etwa bei einer Nahrungsmittelallergie ablaufen und Fragen an die Experten richten. Hier ein paar Schnappschüsse aus den Tiefen der begehbaren Eingeweide:
Karzinom
Polypen
„Der Darm aber, so glauben die meisten, geht höchstens mal aufs Klo. Sonst hängt er wahrscheinlich lässig im Bauch rum oder pupst ab und zu.“ – Giulia Enders („Darm mit Charme“)
Der Servicetag der Medizinischen Universität Wien findet am 28.04.2015 von 12.00 bis 20.00 Uhr in der Wiener Lugner City statt.
Alle Fotos des Beitrages kommen von der Felix Burda Stiftung, die auch den begehbaren Darm entwickelt hat.